
Am Wochenende vom 10. November bis zum 12. November habe ich meinen ersten Landeskongress (LaKo) der Jungen Liberalen (JuLis) Hessen in Rüsselsheim erlebt. Und eins kann ich sagen: Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Landeskongress im kommenden Frühjahr!
Gespannt was mich auf einem Landeskongress der JuLis erwartet bin ich bereits einen Tag vor dem Beginn des eigentlichen Kongresses angereist, um am Neumitgliederseminar teilzunehmen, welches von insgesamt 30 Neumitgliedern besucht wurde.
Beim Neumitgliederseminar lernten wir auf eine humorvolle Weise die wichtigsten Regeln und Zeichen kennen, welche wir für die kommenden Kongresstage benötigen würden. In einem kleinen Praxisbeispiel übten wir dann die Debatte eines Antrages, welche der im Bundestag nachempfunden ist: In einer ersten Lesung wird der Antrag eingebracht und in einer Grundsatzdebatte behandelt, in der zweiten Lesung erfolgen Einbringung, Debatte und Abstimmung von Änderungsanträgen und in der dritten Lesung erfolgt die Schlussberatung über den geänderten Antrag.
Ein Highlight des Neumitgliederseminars war für mich der Besuch der neu gewählten Bundestagsabgeordneten und Generalsekretärin der Freien Demokraten Hessen Bettina Stark-Watzinger, welche uns über ihre Arbeit im Bundestag berichtete. Danach hatten wir die Möglichkeit ihr viele verschiedene Fragen zu stellen. Nach einer engagierten Diskussionsrunde klang der Abend dann bei einem gemeinsamen Essen aus.
Am Samstag startete dann der eigentliche Kongress: Nach der Anmeldung und einigen Formalitäten berichteten der Landesvorsitzende Lucas Schwalbach und der Schatzmeister Christoph Hartel von der Arbeit des Landesvorstandes im vergangenen Jahr und dem aktuellen Finanzstatus. In der sich anschließenden Aussprache wurde die Arbeit des Landesvorstandes zum Teil gelobt, aber auch teilweise kritisiert. Für mich war dieser Teil relativ wenig spektakulär, da ich erst seit kurzem Mitglied der JuLis bin und die Arbeit somit nicht bewerten konnte. Nach der Entlastung des Vorstandes wurde dann ein neuer Landesvorstand gewählt. Dies wurde begleitet von zahlreichen Grußworten, welche zwischen den Wahlgängen eingeschoben wurden. Bis dahin war mir gar nicht bewusst wie vielfältig das Angebot liberaler Vorfeldorganisationen ist: So gibt es neben den Jungen Liberalen auch eine Organisation der Liberalen Senioren. Gegen Nachmittag waren wir dann mit den Wahlen für den Landesvorstand durch.
Nach einem Grußwort von René Rock, welcher auf der Landesvertreterversammlung der FDP Hessen zum Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Hessen 2018 gewählt wurde, starteten wir mit der Beratung des Landtagswahlprogrammes der JuLis Hessen.
Die Voraussetzungen für lebhafte und engagierte Debatten waren Bestens: Zum Landeskongress in Rüsselsheim hatten sich insgesamt ca. 140 motivierte JuLis eingefunden. Die Debatten welche geführt wurden waren intensiv und haben mir gezeigt wie breit der Liberalismus ist. So debattierten wir die Themen Bildung der Zukunft, den Flughafen Kassel-Calden und den Ausbau von Autobahnen. Wir JuLis setzen uns immer für die Optimierung der bisherigen Strukturen ein. So wollen wir weltbeste Bildung, eine bessere Infrastruktur oder einen effektiveren – aber nicht allmächtigen – Rechtsstaat.
Beim Thema der Ausgestaltung des Erzieher- und Grundschullehrerberufs konnte ich mich nicht zurückhalten und meldete mich für meinen ersten Redebeitrag. Zwei Minuten lang hatte ich die Möglichkeit den Teilnehmern des Landeskongresses meine Meinung bezüglich einer Gleichstellung der beiden Berufe darzulegen. Mit klopfendem Herzen und einem JuLis-Thermobecher, den alle Personen die ihren ersten Redebeitrag hielten bekamen, ging ich zu meinem Platz zurück. In diesem Moment war ich einfach nur froh und glücklich! Gegen Abend wurde der Kongress unterbrochen und sollte am nächsten Tag fortgesetzt werden.
Am späteren Abend trafen sich dann alle Teilnehmer des Landeskongress zu einer rauschenden Party. Es wurde gelacht, getanzt und gefeiert. Etwas speziell, aber auch toll: Die JuLi-Hymne! Hierbei kommen alle zusammen und besinnen sich auf die Werte wofür wir als Junge Liberale stehen: Freiheit, Menschenrechte und Toleranz.
Obwohl alle eher wenig geschlafen haben ging es am Sonntagmorgen, halbwegs pünktlich, mit der Debatte um das Landtagswahlprogramm weiter. Gefühlt war die Debatte am Sonntag noch ein wenig intensiver als am Vortag!
Neben der Antragsdebatte gab es weitere Grußworte von Ria Schröder (Stellv. Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen), Konstantin Kuhle (Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen und frisch gewählter Bundestagsabgeordneter) und Steven Schwarz (Stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten Hessen). Neben weiteren Vertretern der Freien Demokraten und Jungen Liberalen freut es mich besonders, dass Steven Schwarz anwesend war. Denn dies zeigt, dass unsere Organisation auch außerhalb der Partei beachtet wird. Außerdem verdeutlicht dieser Besuch unsere pro-europäische Haltung. Denn für uns gilt, dass die EU mehr als nur 12 Sterne ist.
Mittags war das Landtagswahlprogramm, nach langen und intensiven Debatten, beschlossen und weitere Anträge, z.B. zur Start-Up-Förderung, wurden beraten. Als sich der LaKo dem Ende zuneigte wurde noch entschieden, was mit dem restlichen Anträgen geschehen soll: Einige wurden an den Landesvorstand, andere an den nächsten LaKo – bei dem ich hoffentlich wieder dabei sein kann – und wiederum andere in die entsprechenden Arbeitskreise verwiesen.
Insgesamt war mein erster LaKo eine einzigartige, neue Erfahrung, welche mich mit Vorfreude zum nächsten LaKo, im Frühling nächsten Jahres, blicken lässt. Er hat mich aber auch motiviert mich noch mehr bei den JuLis einzubringen, z.B. in Arbeitskreisen oder auf Seminaren. Ich bin schon sehr gespannt ob mein erster Bundeskongress genauso spannend wird!
Dies ist ein Erfahrungsbericht von unserem Beisitzer Marc Schmidt, welcher mit uns seine Eindrücke von seinem ersten Landeskongress teilt.